Noch näher

Kurz, nachdem ich den letzten Blogartikel geschrieben habe, fasste ich dann den Mut, L. in einer Nachricht zu schreiben, dass ich mich seit zwei Tagen eifersüchtig, traurig, nicht genügend priorisiert und nicht wenig fühle. Er reagierte mit einer wirklich schönen Nachricht, in der er mir versicherte, dass ich ihm gleichbleibend wichtig bin und er sich in den nächsten Tagen mehr anstrengen wird, mir das auch regelmäßig zu zeigen. Das las ich zwar gerne, aber aus meiner Distanziertheit und Abschottung bringt mir das nicht heraus. Dafür brauche ich ein richtiges Gespräch, am liebsten in Person.

Also schöpfte ich nochmal den Mut und schrieb ihm erneut. Ich dankte ihm für seine lieben Worte und schrieb ihm, dass mir das in dieser Situation leider nicht reicht. Ich fragte ihn, ob wir uns, bevor er am Dienstag nach Ischgl fahren würde, nochmal sehen könnten. Ich hätte abends keine Pläne und ein Auto und könnte zu ihm fahren.

Er fragte, ob ich mich lieber kurz mit ihm in seiner Stadt treffen wolle oder ihn abholen wolle, sodass er über Nacht bei mir bleibt und wir ihn am nächsten Morgen wieder zurück bringen, wenn wir wegen meiner Therapie eh wieder in die Klinik fahren würden. Ich schrieb zurück: „Letztere Option wäre ein Traum.“

Also fuhr ich abends zu ihm und holte ihn ab. Es war eine komische Stimmung, als er ins Auto stieg. Er meinte: „Ich habe gerade gemischte Gefühle. Einerseits freue mich total, dich wieder zu sehen. Andererseits bin ich angespannt, weil ich merke, dass etwas nicht stimmt und du dich distanziert verhältst.“ Genau so fühlte ich mich auch.

Da ich im Auto nicht über meine Gefühle reden wollte, überstanden wir die Autofahrt irgendwie mit Small Talk. Was echt anstrengend war. Aber ich hatte Angst, dass ich in Tränen ausbrechen könnte, wenn ich anfange, über meine Gefühle zu reden. Und das wollte ich nicht unbedingt während des Autofahrens.

Irgendwie schafften wir es aber bis zu mir nach Hause, zogen unsere Jacken und Schuhe aus, und nahmen uns dann erst mal sehr, sehr lange in den Arm. Ich war echt froh, dass er da war und ich nicht bis nach seinem Urlaub darauf warten musste, bis wir uns wiedersehen. Ich war sehr froh, gleich die Möglichkeit zu haben, über alles zu reden und diese Distanz zwischen uns wieder abzubauen. Ich sehnte mich so sehr danach, mich ihm wieder nah zu fühlen.

Ich fragte ihn, ob er einen Tee mochte, und er nickte. Er suchte uns den Salbei-Lavendel-Tee raus und ich kochte Wasser auf. Dann setzten wir uns mit zwei Tassen und der Kanne ins Wohnzimmer.

L. war ganz ruhig und angespannt und ich merkte, wie schwer es ihm fiel, das Gespräch mit mir zu eröffnen. Also sagte ich zu ihm: „An deiner Stelle würde ich mich jetzt anders verhalten und ganz viele Fragen stellen.“ Und fing dann auch ohne Fragen an, zu erzählen, wie es mir ging.

Ich wiederholte nicht Wort für Wort, was ich schon in meinem vorherigen Blogartikel geschrieben habe, aber ich sprach alles an:

  • Dass ich es schade fand, so selten und so wenig von ihm zu hören in den letzten Tagen.
  • Dass das aber nicht das Problem ist, sondern einfach noch der letzte Tropfen gewesen ist, der das eh schon volle Fass zum Überlaufen gebracht hat.
  • Dass ich A.’s Anrufe und Störungen von ihr repektlos finde, vor allem, weil wir eh schon so wenig Zeit miteinander haben.
  • Dass es sich für mich unfair anfühlt, wenn er Zeit für Urlaube mit A. hat, aber dann wegen ein paar Stunden mit mir am Samstag rumknausert.
  • Dass ich A. immer neue Regeln nicht gut finde und das Gefühl habe, dass die zwei nicht gut miteinander kommunizieren und so auch A. ihre Probleme immer wieder an uns abgibt, anstatt Verantwortung für ihre Gefühle zu übernehmen und an sich selbst zu arbeiten.
  • Dass es mich stört, dass L. sich immer so unter Druck fühlt, nach unseren Dates nicht zu spät wieder daheim bei A. zu sein, aus Angst, A. könnte wieder sauer sein, weil er „zu spät“ nachhause kommt – und so unsere Dates noch kürzer werden.
  • Dass ich neidisch auf die Zeit bin, die A. mit ihm verbringen kann.

Ich blieb währenddessen ruhig, schmiegte mich an ihn und redete ehrlich über alles, was mich bedrückte. Ich schaffte es ganz gut, dass nichts davon vorwurfsvoll klang. Und ich kommunizierte klar, was davon eine Darstellung meiner Eindrücke und Gefühle ist, und davon getrennt, was ich mir von ihm wünschen würde: Regelmäßigere Kommunikation, zumindest öfter als einmal am Tag. Und dass er mit A. über die Unterbrechungen während unserer Dates redet.

L. hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und hielt mich im Arm. Das Thema mit der regelmäßigeren Kommunikation nahm er sofort auf, weil ihn das selbst auch gestört hatte, dass er das nicht besser hinbekommen hatte. Er wäre halt immer umgeben von Leuten gewesen und hätte daher nicht die Ruhe gehabt, um mir angemessen zu antworten. Ich sagte ihm, dass man in solchen Fällen auch einfach mal den Raum verlassen kann und sich kurz die Zeit nehmen kann, wenn einem das wichtig ist.

L. neigt öfter dazu, eigentlich genau zu wissen, was er will, aber es dann nicht umzusetzen. Das wird ihm dann in Gesprächen mit mir selbst klar. Bisher war es dann so, dass es eigentlich nur diese Erkenntnis gebraucht hat, um bei ihm eine sofortige Verhaltensveränderung herbeizuführen. Ob das immer so sein wird, sei mal dahingestellt. Aber seit Montag höre ich wieder regelmäßig von ihm, obwohl er mit A. im Urlaub ist. Scheint also doch nicht so schwierig zu sein, die Kommunikation mit mir zu priorisieren, wenn man sich darüber bewusst ist, dass einem das wichtig ist.

Bezüglich der Anrufe und Nachrichten von A. während unserer Dates meinte er, dass die ihn genauso sehr stören wie ich. Genau wie ich glaubt er auch, dass es A. darum geht, sich in irgendeiner Weise in Erinnerung rufen zu wollen und sich so Aufmerksamkeit und vielleicht auch ein Gefühl von Kontrolle verschaffen zu können.

Ich fragte ihn, warum er das denn dann nicht A. gegenüber anspricht, wenn ihn das auch stört und er sich von A. ein anderes Verhalten wünscht. Er meinte, dass A. halt oft beim Abschied von ihm gesagt hatte, dass sie ihn später noch anrufen werde – anscheinend vorhin genau so geschehen. Und dass sie dann schon wieder komisch geguckt hätte, als er ihr dann sagte, dass er wahrscheinlich nicht erreichbar sein würde. In solchen Abschiedssituationen wollte er das nicht ansprechen, weil es nicht der richtige Zeitpunkt dafür wäre.

Ich sagte, dass ich das nachvollziehbar finde. Gleichzeitig muss man halt dann zu einem anderen Zeitpunkt den Raum schaffen, um über solche Themen zu reden. Und das Thema mit den Störungen von A. sei ja nichts neues.

Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn damit unter Druck setzte und meinte daher: „Ich weiß, dass ich dich damit unter Druck setze. Aber du kannst den wichtigen Gesprächen nicht aus dem Weg gehen.“

L. daraufhin: „Du setzt mich nicht unter Druck. Du zeigst mir einfach nur, was ich eigentlich eh schon weiß. Denn du hast ja Recht.

Seitdem ich dich kenne, denke ich immer wieder, dass diese Probleme mit A. sich bestimmt dann in 1-2 Monaten einrenken. Aber jetzt kennen wir uns seit 4 Monaten, da sind mehrmals 1-2 Monate vergangen und die Probleme mit A. sind die gleichen.“

Ich: „Es ändert sich halt auch nichts von alleine. Wenn du willst, dass sich etwas ändert, musst du es ansprechen.“

Ich sagte ihm, dass ich natürlich auch verstehe, dass die zwei viel mehr Themen zu klären haben, weil sie ihre Beziehung erst von einem halben Jahr geöffnet haben, als ein Paar, dass seit vielen Jahren nicht-monogam lebt. Und dass ich diesen Prozess halt jetzt komplett mitbekomme und versuche, geduldig zu sein.

Er meinte dann: „Du bekommst den Prozess mit, aber du steuerst ihn auch.“ Da widersprach ich sofort, denn in die Beziehung zwischen L. und A. greife ich nicht ein. Das einzige, was ich mache, ist L. gegenüber klar kommunizieren, was ich mir von ihm wünsche und wann meine Bedürfnisse verletzt werden.

Er korrigierte sich dann nochmal und meinte: „Steuern ist das falsche Wort. Aber du hilfst mir immer wieder dabei, herauszufinden, was mir wichtig ist. Und ich führe viele Gespräch mit A., weil ich davor mit dir darüber geredet habe. Und das finde ich sehr positiv.“

Dann saßen wir ein paar Minuten miteinander in der Stille.

L.: „Jetzt ist die Nähe wieder da.“ Und ich nickte, beugte mich zu ihm rüber, und küsste ihn auf den Mund.

Er sagte mir: „Hast du mit mir irgendwie anders kommuniziert als du es mit G. oder anderen Menschen machst?“

Ich schaute ihn verwirrt an und verneinte. „Warum fragst du das?“

L.: „Weil solche Gespräche (mit A.) sonst anders ablaufen.“ Es wird sich weniger zugehört, eventuell wird es auch laut, eine Lösung wird nicht immer gefunden, und die Empathie bleibt auch mal auf der Strecke.

Ich sagte ihm, dass ich auch mit G. so kommuniziere. Und dass es bei uns nie laut wird, weil wir die Dinge klären, bevor sie zum Drama werden. Und dass es letztendlich immer darum geht, sich zu verstehen, sich zuzuhören, und dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Es überrascht mich nicht, dass L. und A. das nicht hinbekommen. Ich kann mir das bildlich richtig gut vorstellen, wie A. emotional vor sich hinplappert wie ein Wasserfall, sich nicht reflektiert, L. nicht zu Wort kommen lässt und ihn auch gar nicht nach seiner Meinung oder seinen Gefühlen oder seinen Gedanken fragt, und die zwei gar nicht auf eine Empathie- und Lösungsebene miteinander kommen.

Das gibt mir gemischte Gefühle. Einerseits fühlte sich das „du bist echt etwas Besonderes“ von ihm an diesem Abend noch besser an als sonst, weil ich selbst sehr stolz auf meine kommunikativen Fähigkeiten bin. Andererseits tut es mir Leid für die beiden, dass es ihnen anscheinend so schwer fällt, miteinander zu reden. Und dass das ja für mich auch nicht gut ist, denn das ein oder andere Thema habe ich ja auch reingegeben, das die zwei klären sollten.

Er meinte später noch: „Mit etwas Abstand und in einem anderen Setting fände ich das ja irgendwie auch ganz süß, dass du eifersüchtig bist wegen mir.“

Da musste ich dann nochmal klar machen, dass Eifersucht meiner Meinung nach etwas ganz normales ist. Und dass es in der dieser bunten Poly-Welt gleichzeitig wichtig ist, die Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. Die Eifersucht nicht zur Erpressung zu nutzen, sondern sich zu fragen, woher sie denn kommt und welche Gefühle eine ebene tiefer liegen.

Eifersucht ist nämlich kein Gefühl. Es ist ein Mischmasch aus allen möglichen negativen Gefühlen. Das können Verlustangst, Unsicherheit, der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit, Neid, Trauer, Wut, und vieles mehr sein. Nur, wenn man in die Reflektion geht, was wirklich hinter der Eifersucht steckt, hat man die Chance, die eigenen Bedürfnisse, die aktuell nicht erfüllt werden, herauszufinden – und dann eben auch gute Lösungen dafür zu finden. Ohne die Partner*in unter Druck zu setzen.

Und zum Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen gehört für mich auch, diese auch mal auszuhalten und eigenständig nach Wegen zu suchen, wie man für sich selbst sorgen kann, wenn man sich mal nicht so gut fühlt.

Als ich das so erzählte, sprach L. an, dass A. all das nicht macht. Und dass das ein Problem ist.

Ich hatte das Gefühl, dass das Gespräch uns richtig viel weiter gebracht hat. Dass L. etwas daraus gelernt hat, dass ich mich weiter öffnen konnte, dass wie noch näher aneinander gerückt sind, und dass wir Lösungen gefunden haben.

Ich legte mich auf dem Sofa auf den Rücken und zog L. auf mich. Wir küssten uns und freuten uns beide darüber, dass wir uns wieder ganz nah und verbunden fühlten. Ich war froh, dass ich mich geöffnet hatte und ehrlich über meine Gefühle geredet hatte.

Ich fühlte mich ihm so nah, dass ich unbedingt mit ihm schlafen wollte. Ich fragte ihn daher: „Gehen wir hoch in mein Zimmer?“ Er lächelte mich an und nickte.

Wir gingen hoch und liefen oben an der Türe von G.’s Zimmer vorbei, der am Malen war und uns nur kurz grüßte und ansonsten ignorierte. G. hat in der letzten Woche angefangen, sich immer wieder mit L. zu vergleichen, was echt ungesund ist. Er ist ziemlich eifersüchtig, insbesondere auch auf den vielen Sex, den ich mit L. habe. Und überträgt gerade seine generellen Unsicherheiten und Unzufriedenheiten auf die Polybeziehung.

Ich hoffe, dass er aus der Spirale bald wieder rauskommt und versuche, dafür immer wieder das Gespräch mit ihm zu suchen. Gerade habe ich auch regelmäßig Lust auf Sex mit ihm. Nur schaffen wir es nicht so oft, miteinander zu schlafen, wie L. und ich, weil wir einfach nicht so oft die nötige Ruhe dafür haben. Wie schon oft erwähnt, renovieren wir ja immer noch und haben zig Termine und Verabredungen, sodass es einfach nicht passt.

Es fühlt sich komisch an, dass ich gerade das Gefühl habe, mit G. läuft es richtig gut, und G. gleichzeitig ziemlich unzufrieden ist.

Auf jeden Fall erzählte ich das auch L. und er fragte mich darauf hin, ob ich deswegen irgendwas anders machen will: Leiser beim Sex sein, kein Sex haben, oder so. Ich sagte ihm, dass das ja auch keine Lösung ist, denn letztendlich sind wir auch in einer Beziehung und werden auch in Zukunft regelmäßig Sex miteinander haben und damit muss G. irgendwie klarkommen. Aktuell weiß ich nicht so richtig, wie ich ihn dabei unterstützen kann. Aber ich hoffe, dass er da aus seinem Gedankenkreis bald ausbrechen kann.

In diesem Wissen war es dann schon ein komisches Gefühl, mit L. an seiner Tür vorbei zu laufen, meine Tür hinter uns zu schließen, und mich dort L. zu widmen. Ich habe in den Stunden danach immer wieder an G. denken müssen und habe tatsächlich versucht, beim Sex möglichst leise zu sein. Aber anscheinend sind unsere Wände echt nicht dick, denn G. hat uns trotzdem deutlich gehört, wie er mir am nächsten Tag erzählte bzw. vorwarf.

Abgesehen davon war der Sex mit L. magisch.

Wir knutschten in der Mitte des Zimmers miteinander rum und entkleideten uns langsam. Da ich mit dem Treffen nicht gerechnet hatte, als ich ihm nachmittags im Zug geschrieben hatte, hatte ich vorher weder geduscht noch mir schöne Unterwäsche angezogen. Als er mir daher meine Hose runterzog, machte ich mir kurz Sorgen darüber, was er wohl zu meinem weißen Schlüppi sagen würde, oder ob meine Vulva heute stärker riecht als sonst. Wahnsinn, wie lange es dauert, manche Unsicherheiten abzulegen.

Natürlich interessierte ihn davon gar nichts. Wir waren so miteinander im Moment versunken, dass ich wahrscheinlich die übelste Unterwäsche der Welt hätte tragen können und es wäre egal gewesen. Und meine Vulva roch halt nach Vulva und geleckt hat er mich trotzdem.

Wir legten uns irgendwann aufs Bett, berührten uns am ganzen Körper, schmiegten unsere nackten Körper aneinander. Streichelten Klitoris, Vulvalippen, Hoden, Penis, Schenkel, Brüste, Füße. Ich frage ihn, ob ich ihm einen blasen dürfe, und er lächelte mich an. Ich verwöhnte L. mit Mund und Händen und beobachtete dabei sein schönes Gesicht, das mir in diesem Momenten immer am besten gefällt. Wenn er da liegt und seine Augen vor lauter Genuss und Gefühl schließt und in andere Sphären treibt. So schön.

Er sagte mir: „Darf ich mit dir schlafen?“ Ich war noch nicht so weit, also sagte ich: „Ja, aber leckst du mich zuerst?“ Er lächelte mich an und küsste mich. Dann näherte er sich mit zarten Küssen meiner Vulva und leckte mich so gut wie noch nie. Meine Orgasmen waren so intensiv, dass es mir echt schwer fiel, leise zu bleiben.

Ich war zum ersten mal seit zwei Wochen überhaupt nicht verkopft, sondern einfach voll im Flow mit ihm, voll im Moment, voll im Genuss.

Dann holten wir ein Kondom und schliefen miteinander. Es war unheimlich romantischer Sex. Gefühlvoll, nah, voller Augenkontakt. Einfach schön.

Danach lagen wir noch einige Zeit Arm in Arm im Bett und genossen die Nähe und unserer warmen Körper. Ich sagte ihm: „Ich hab mich wieder wahnsinnig verliebt gefühlt.“

„Ich mich auch.“

Wir putzten uns die Zähne, kuschelten uns gemeinsam unter die Decke, und machten das Licht aus.

Am nächsten Morgen fuhren G., L. und ich zusammen zur Klinik und setzten L. auf dem Weg dorthin in der Nähe seiner Wohnung ab.

Mit L. fühle ich mich seit dem Gespräch noch verbundener. Ich fühle mich ihm noch näher. Und er schrieb mir gestern noch, dass ihm das genauso geht.

Er ist jetzt in Ischgl im Urlaub, zusammen A. und einem Freund. Wir freuen uns beide wahnsinnig auf Samstag, wenn wir uns wiedersehen werden. Und ich weiß mit Sicherheit, dass er versuchen wird, sich so weit freizuschaufeln, dass er dann für mehr als nur die Nacht bei mir sein wird.

Übrigens erzählte ich ihm mehrmals, dass ich ein großer Fan von Einhorn-Kondomen bin. Ich erzählte ihm, dass man bei der Bestellung eines „Jahresvorrats“ witzige Sticker mitgeliefert bekommt – zumindest war das früher so. Er hat genau den anscheinend am Wochenende bestellt, weil er bei sich in der Wohnung kaum Kondome mehr hatte. Und meinte dann zu mir: „Aber die meisten werde ich wahrscheinlich eh mit zu dir bringen.“ Ich schaute ihn verwundert hat und fragte: „Warum das?“

Daraufhin erzählte er mir, dass er und A. aktuell kaum Sex miteinander haben, weil sie gerade vor allem Lust auf verrückten, wilden Sex hat, und er gerade auf romantischen Sex. Diese Situation ist neu, denn die zwei hatten bisher immer mehr Sex als G. und ich. Das scheint aktuell umgekehrt zu sein.

Ich frage mich, ob das eventuell die Unsicherheiten von A. noch weiter verstärkt. Falls sie weiß, dass L. und ich genau diese Art von romantischen Sex miteinander haben, nach dem sich L. gerade sehnt.

Aber darüber will ich gerade nicht zu viel nachdenken. Ich freue mich vor allem, dass zwischen L. und mir alles gut ist, das Gespräch zwischen uns so gut lief und wir so sogar noch enger zusammengerückt sind. Das fühlt sich wahnsinnig schön an.

Eure verliebte Clara

P.S.: Übrigens kommt mich mein Date von letzter Woche am Freitag für ein zweites Date besuchen. Ich freue mich darauf, denn die Frau ist wirklich spannend und interessant. Und ich möchte doch zu gerne herausfinden, ob ich sie nicht doch auch anziehend finde.

P.P.S.: Ich bin so dankbar für Freundinnen wie S. und A., die meinen Blog lesen, mir ihre Reaktionen per Sprachnachricht oder Nachricht schicken, und nachfragen, wie es mir geht. Ich bin froh, dass es euch gibt und schicke euch Küsse, Liebe und Umarmungen.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Schnipsel sagt:

    Dass L. und A. ihre Beziehung erst vor einem halben Jahr geöffnet haben, rückt einiges wieder in ein anderes Licht, finde ich (z. B. die sukzessiven Regelverschärfungen). Da grooven sich viele ja noch ein. Allerdings ist A. scheinbar nicht gut in Kommunikation und Selbstreflexion, das macht einiges schwieriger.
    Die Beziehung zu öffnen, heißt ja noch nicht, dass man poly lebt, man lebt nur eben erstmal nicht mehr monogam. Dass L. dann mit dir jemanden gefunden hat, wo es schnell so intensiv und nah ist, kann dann natürlich sehr bedrohend wirken. Vor diesem Hintergrund wundert mich eher, dass sie wegen ihrer eigenen Themen nicht noch mehr Schwierigkeiten macht. Aber so oder so: Sie ist für sich, ihre Gefühle und ihre Themen verantwortlich.

    Noch eine kleine Sache: Vom Gespräch mit L. hast du sicher nur einen Bruchteil geschrieben. Sein schnelles Einlenken und Zustimmen zu allem macht mich etwas misstrauisch. Er sucht das Gespräch mit A. scheinbar auch nicht besonders proaktiv. Ist er etwas konfliktscheu?

    Like

    1. Ja, er ist etwas konfliktscheu und ich habe das Gefühl, dass es einfach grundsätzlich nicht so einfach ist, mit Anna zu reden. Weil sie eben nicht immer gut zuhört und schnell aus einer Mücke einen Elefanten macht und aus Dingen Drama macht, wo das gar nicht nötig wäre. Ich denke, dass er sich deswegen auch so vorsichtig ihr gegenüber verhält.

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar